Am Totensonntag, dem letzten Sonntag vor der Adventszeit, stand der Umgang mit Trauer und Tod im Mittelpunkt einer besonderen Veranstaltung in der Wadersloher Trauerhalle. Ein Kinofilm an einem ungewöhnlichen Ort zu einer ungewöhnlichen Zeit: Schon das Konzept der VHS Beckum-Wadersloh, war auf dem ersten Blick eher unkonventionell. Ein Experiment, das geglückt ist, denn viele Wadersloher waren neugierig und ließen sich auf diesen besonderen Filmabend ein, den die VHS in Kooperation mit dem Männgergesangsverein „Lyra“ und CinemAhlen durchführte.
„Eine Trauerhalle als Ort für das Leben und den Tod ist als Wahl nicht so ungewöhnlich“, stellte VHS-Leiterin Christa Paschert-Engelke schon zu Beginn in ihrer kurzen Einführung fest. Als Programmpunkt im VHS-Jahresprogramm zum Thema „Abschied und Neubeginn“ war die Abendveranstaltung ein Versuch, den Besuchern das Thema Leben und Tod näherzubringen. Zugleich stellte der Filmabend aber auch einen Kontrast dar: Auf der einen Seite der Gesang des Männergesangsvereins Lyra unter dem Dirigat von Johannes Tusch, auf der anderen Seite die Vorführung des erfolgreichen deutschen Kinofilms „Das Leben ist nichts für Feiglinge“, der sich mit dem Thema Abschied für immer aber auch einem Neubeginn auseinandersetzt. In dem herzerwärmenden Film, in dem der bekannten Schauspieler Wotan Wilke Möhring die Hauptrolle spielt, geht es um einen Witwer, der nach dem plötzlichen Tod seiner Frau nicht nur mit seiner eigenen Trauer, sondern auch mit der Trauer seiner rebellischen 15-jährigen Tochter und der Krebserkrankung der Oma klarkommen muss.
Trotz eines ernsten Themas hat André Erkau einen Film geschaffen, der bei all seiner Tragik auch viele lebensbejahende Momente aufweist. Die tragisch-komische Geschichte überraschte auch das Publikum in der Trauerhalle. Der Film stimmte nicht nur nachdenklich, sondern lud auch zum Lachen ein, denn nicht nur der Tod, sondern auch die Liebe und das Leben standen im Mittelpunkt. Die Suche nach Trost und das Finden der Balance im Umgang mit einem ernsten Thema waren geglückt und so zeigte ich auch das Publikum beeindruckt: „Wir hatten erwartet, dass der Film todtraurig ist, aber das war er eigentlich nicht. Er hat gezeigt, wie das Leben ist. Auch die Einstimmung mit dem Männergesangsverein war sehr schön und passte dazu“, so die Zuschauer Bernd und Bärbel Ehrenberg nach der gelungenen Vorstellung.