„Hier, schau‘ mal. Da unter dem Ast bewegt sich was“, ruft eines der Kinder und hebt vorsichtig die Baumrinde auf dem Waldboden hoch, unter der sich ein kleiner Käfer doch noch schnell verstecken wollte. Wer hätte gedacht, dass die Natur so spannend sein kann? Bereits im vergangenen Jahr hatte der Heimatverein Diestedde eine Ferienaktion für Kinder angeboten: In den Herbstferien durfte nach Herzenslust die Fischtreppe erkundet werden. In der zweiten Sommerferienwoche bot der Heimatverein jetzt erneut eine Kinderaktion an. Dieses Mal führte die außergewöhnliche Expedition zum Diestedder Berg, wo es im Naturschutzgebiet Liese- und Boxelbachtal allerhand zu entdecken gab.
Bernhard Wohlfahrt, zuständiger Förster für die Stadt Oelde und die Gemeinde Wadersloh, hatte sichtlich Freude daran, den jungen Expeditionsteilnehmern ausführlich seinen vielfältigen Beruf und die damit verbundenen Aufgaben zu erklären. Genauso informativ vermittelte Wohlfahrt aber auch die Besonderheiten von Flora und Fauna in Diestedde: „Wisst ihr eigentlich, dass wir hier im Diestedder Naturschutzgebiet einen ganz besonderen Bewohner haben?“ fragte der Förster. „Seit einigen Jahren ist mit dem Kolkraben hier bei uns der größte Rabenvogel Deutschlands zuhause“, berichtete Wohlfahrt und staunende Kinderaugen versuchten zeitgleich einen der seltenen Vögel im Wald zu sichten. Doch nicht nur der Rabe hat im Liesebachtal sein Zuhause, dass wussten die jungen Teilnehmer spätestens nach dem spannenden Entdecker-Tag in der Natur, denn Bernhard Wohlfahrt vermittelte den Mädchen und Jungen anhand anschaulicher Beispiele das Leben von Pflanzen und Tieren im Wald.
Und wenn man dann schon einmal in einem echten Naturschutzgebiet ist, gehört es natürlich dazu, alles genauestens unter die Lupe zu nehmen. Zum Glück hatten die Kinder ihre Rucksäcke bestens gepackt und neben festem Schuhwerk auch Becherlupen und Einmachgläser dabei. Unter Steinen und morschen Ästen gab es nämlich viel zu entdecken. Die begehrten Suchziele waren dabei ganz unterschiedlich: Schmetterlinge, Schnecken, Käfer, oder Frösche. Nach ausgiebiger Expedition durch das Naturschutzgebiet beendete das schlechte Wetter die Expedition der jungen Forscherinnen und Forschern auf dem Diestedder Berg. Gut, dass es im Backhaus warm und trocken war, denn im Vereinsheim des Heimatvereins fand der gemütliche Ausklang der Ferienaktion statt. Während die nassen Klamotten und Gummistiefeln trockneten gab es allerhand zu erzählen und nach der ausgiebigen Abenteuerwanderung schmeckten die kalten Erfrischungen und die Bratwurst besonders lecker. „Auch wenn wir am Ende bis auf die Haut nass geworden sind, das war eine rundum gelungene Sache“, freute sich Jürgen Nordhoff vom Heimatverein, der die Ferienaktion für die Kinder zusammen mit Andrea Stemmann organisierte.