So einen Anblick erlebt man selten in Diestedde: Schloss Crassenstein wurde am Samstagabend Mittelpunkt eines unvergesslichen Konzertabends. 650 Besucher kamen zu dem Benefizabend zugunsten der Freckenhorster Werkstätten und bekamen einen mehrstündigen Hörgenuss vor malerischer Schlosskulisse geboten. Aus der Großgemeinde aber auch den umliegenden Orten kamen die Besucher, um den zweiten Auftritt des Landespolizeiorchesters NRW in Diestedde binnen eines Jahres mitzuerleben.
Schon kurz nach Öffnung der Schlosspforten strömten die Konzertgäste auf den festlich geschmückten Innenhof von Crassenstein. Der Musikus-Vorsitzende Christoph Hein dankte zu Beginn besonders der Schlossbesitzerin Margarete Drews und den vielen Helfern, die viel Herzblut in die Organisation des Open-Air-Benefizkonzerts steckten. Unter den vielen Gästen die sich Gastspiel des LPO nicht entgehen lassen wollten gehörten auch Polizeidirektor Erich Niehoff, der den Schirmherrn Landrat Dr. Olaf Gericke am Abend vertrat, sowie Landrat a.D. Franz-Josef Harbaum, der als Vorsitzender des begünstigten Fördervereins der Freckenhorster Werkstätten als Ehrengast geladen war.
Als am Samstagnachmittag graue Regenwolken über dem Schloss aufzogen sah es noch nach einem verregneten Konzertabend aus, doch davon war bei den ersten Klängen des Eröffnungsstücks, dem „Bayrischen Defillier Marsch“ von Alfred Scherzer, nichts mehr zu sehen. Der Sonnenuntergang über dem Bühnenzelt tauchte den Innenhof von Crassenstein in ein goldenes Licht und das LPO spielte ein Konzertprogramm, das die Besucher von nah und fern mit auf eine Zeitreise der Orchestermusik führte. Wie schon beim ersten Gastspiel des LPO im Herbst vergangenen Jahres, war der Mix von Stücken der Klassik und der Moderne ein musikalisches Erfolgsrezept. Mit dem Besten aus allen Jahrhunderten brachte das Orchester eindrucksvoll von traditionellen Märschen, Filmmusik bis sinfonisch interpretierte Popmusik einen bunten Querschnitt für alle Altersklassen zu Gehör.
Dirigent Scott Lawton versprach einen Hörgenuss in zwei Programmteilen und hielt Wort. Routiniert und charismatisch am Taktstock und in der Moderation stellte der US-Amerikaner sein eindrucksvolles Können unter Beweis. Anerkennung zollten die Besucher besonderes aber auch dem Ensemble des Landespolizeiorchesters aus Wuppertal nach dem Finale. Mit stehenden Ovationen und Zugabe-Rufen von allen Seiten feierte ein restlos begeistertes Publikum einen Konzertabend, der im Nikolausdorf sicher noch lange Zeit im Gespräch und guter Erinnerung bleiben wird. Dass die Besucher beim Kauf der Eintrittskarten nicht nur mit einem besonderen Hörgenuss entschädigt wurden sondern auch noch etwas Gutes getan haben, erfreute besonders auch die vielen Mitarbeiter von den Freckenhorster Werkstätten, die ebenfalls in Diestedde zu Gast waren.
Einige Besucher dürften sich im Nachhinein ärgern, falls sie schon nach dem Konzert das Schlossgelände verlassen haben. Mit Einsetzen der Dämmerung versank das Schloss in ein farbiges Lichtermeer und setzte
diesem besonderen Konzertabend zum Ausklang einen letzten farblichen Akzent, den die Ahlener Band „Die Root’s“ mit Hits aus den 60er und 70er Jahren musikalisch ausklingen ließ, während die Gäste bei leckerem Essen und Wein das Ambiente genießen konnten.
Bei den Organisatoren des Musikvereins Musikus und den Freckenhorster Werkstätten sah man ausschließlich zufriedene Gesichter. Viele Helferinnen und Helfer packten mit an. Die Diestedder bewiesen einmal mehr, was man mit vereinten Kräften auf die Beine stellen kann. Hinter und vor den Kulissen waren auch die Frauengemeinschaft (KFD) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und viele weitere Helfer vor Ort im Einsatz für die gute Sache. Unterstützung gab es auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freckenhorster Werkstätten und des Fördervereins. Das größte Kompliment gab es für die Veranstalter von einem der Hauptakteure des Abends. LPO-Dirigent Scott Lawton sprach für sein ganzes Orchester als er sagte:
„Das war für uns eines der schönsten Konzerte des Jahres.“