Der Duft von frischem Brot und herzhaftem Aufschnitt erfüllt den ganzen Raum. Ebenso die lebhaften Gespräche. In gemütlicher Kaminatmosphäre verweilten die Gäste am Freitagabend im Diestedder Backhaus bei einer besonderen Aktion des Heimatvereins: Bei „Bütterken und Bier“ verwöhnte der HVD die Besucher mit regionalen Spezialitäten und läutete das Wochenende mit der Tradition eines westfälischen Müßiggangs ein.
Die Idee einer „Afterwork-Party“, auf westfälisch „Bütterken und Bier“, kam den Verantwortlichen des Heimatvereins bei einem Vorstandstreffen: „Früher war es ganz normal, den Feierabend bei einem gemeinsamen Bier zu genießen. Diese Tradition des Müßiggangs wollten wir zumindest für einen Abend
wieder aufleben lassen“, so die Vorstandsmitglieder des Heimatvereins, während sie noch schnell das nächste Tablett mit frisch belegten Backhaus-Stullen vorbereiten.
Schon zur Mittagszeit war Bäckermeister Bubi Teeke aus Stromberg in seinem Element und feuerte den Ofen an, in dem schon bald aus den Teiglingen das knusprig-braungebrannte Backhausbrot wurde. Das Brot war der heimliche Star des Abends, für das es sich lohnte, dem kleinen Fachwerkhaus im Schatten der Pfarrkirche einen Besuch abzustatten. Viele der Gäste kamen mit dem Fahrrad. Gudrun und Helmut Geiler reisten sogar extra aus Ahlen an, um in den Genuss des Steinofenbrots zu kommen: „Wir waren schon öfter in Diestedde und kommen auch gerne wieder. Vor allem wenn es so ein leckeres Brot gibt, denn das hat uns richtig neugierig gemacht“, so das Ehepaar.
Auch bei den anderen Gästen kam der heimatlich-westfälische Müßiggang bestens an. Neben dem Backhausbrot gab es viele weitere regionale Spezialitäten: Frischer Wurstaufschnitt von Kampmann aus Sünninghausen, Beckumer Bier von Stiefel-Jürgens, Apfelsaft aus heimischen Äpfeln, frisch geernteter Schnittlauch von der Gärtnerei Brüggenthies. Dazu gab es selbst eingelegte Gurken und ein Kräuterquark nach geheimem Heimatvereins-Vorstandsrezept. Und spätestens als die Gäste ins Gespräch versunken herzhaft in das nächste „Bütterken“ bissen, stand für den Heimatverein fest: „Jetzt ist es genauso, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Die Geselligkeit pflegen, gut essen und trinken – eben auf die westfälische Art.